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Jedes Auto hat einen Luftfilter und bei jedem Auto muss der Luftfilter von Zeit zu Zeit gewechselt werden. Einige Hersteller empfehlen sogar, dass man den Luftfilter unabhängig von seiner Laufleistung einmal pro Jahr wechseln soll. Aber muss man das zwingend in der Werkstatt machen lassen? Wir möchten Euch mit diesem Beitrag zeigen, was Ihr beachten müsst und wie Ihr in Zukunft Euren Luftfilter allein wechseln könnt.
Der Luftfilter macht das, was sein Name schon sagt: Er filtert die Luft. Genauer gesagt, filtert er die angesaugte Luft vom Motor. Im Ansaugtrakt ist der Luftfilter das erste Bauteil und sitzt hinter dem Ansaugstutzen und vor dem Luftmassenmesser, dessen Heißfilm unbedingt vor Verunreinigungen geschützt werden muss. Auch in den Brennraum des Motors dürfen keine Verunreinigungen gelangen, da diese nicht sauber verbrennen und anschließend den Motor und den Katalysator beschädigen können. Ebenfalls durch Fremdpartikel beschädigt werden kann der Turbolader, sowohl abgasseitig als auch saugseitig.
Papier- und Baumwollfilter unterscheiden sich sowohl im Preis als auch in Bezug auf den Pflegeaufwand. Luftfilter aus Baumwolle sind deutlich teurer und auch aufwändiger in der Pflege. Dadurch und durch ihren sportlichen Klang sind sie besonders bei Tuning-Fans beliebt.
Bei normalen Serienfahrzeugen kommen hauptsächlich Papierfilter (Trockenfilter aus Spezialpapier) zum Einsatz, da diese sehr günstig sind und sehr gut unerwünschte Schwebstoffe wie Pollen und Staub aus der Luft filtern können. Auch Feinstaub und andere Aerosole bis zu einer Größe von 3 µm sind für moderne Papierfilter kein Problem. Man muss sich immer vor Augen halten, dass ein normaler Verbrennungsmotor problemlos das Luftvolumen, das in ein Einfamilienhaus passt, verbrennt.
Für einen etwas höheren Luftdurchsatz sorgen in Öl getränkte Baumwollfilter aus dem Tuning-Bereich. Allerdings müssen diese Baumwollfilter nach jeder Reinigung auch wieder geölt werden. Zusammen mit dem Reinigungsmittel und dem Luftfilteröl sind Baumwollfilter auf Dauer teurer als normale Papierfilter.
Prinzipiell sind Luftfilter immer in einem Luftfilterkasten eingebaut. Dabei soll das Gehäuse schon mal die gröbsten Partikel vom Luftfilter fernhalten. Gleichzeitig schützt der Luftfilterkasten den Luftfilter vor Spritzwasser. Für den Fall, dass doch mal Spritzwasser in den Luftfilterkasten eindringt, befindet sich meistens im unteren Teil ein Ablauf.
Während früher noch ein kreisrunder Luftfilterkasten, mit einem ringförmigen Luftfilter in seinem Inneren, auf dem Vergaser thronte, werden heutzutage die Luftfilterkästen entweder neben dem Motor eingebaut oder als Motorabdeckung getarnt.
Als Bauformen gibt es eigentlich damit nur noch flache, rechteckige Filtereinsätze oder zylindrische Filtereinsätze, welche immer über eine Gummidichtung verfügen. Einzige Ausnahme sind die freien Luftfilter, die frei ohne Luftfilterkasten im Motorraum angebracht sind. Sie haben meistens eine Kegelform und kommen nur im Tuning-Bereich vor.
Die Gemeinsamkeit aller Luftfilter besteht in ihrem ziehharmonikaartigen Aufbau des Filtermaterials. Dadurch wird eine besonders große Oberfläche des Filters realisiert.
Ein qualitativ hochwertiger Luftfilter besteht nicht nur aus Papier (Zellulose). Qualitativ hochwertige Luftfilter aus Papier erkennt man in erster Linie an ihrer Farbe: Aufgrund ihrer Kunstharz-Imprägnierung sind sie meistens gelblich (und nicht reinweiß). Die Kunstharz-Imprägnierung sorgt dafür, dass das Filterpapier sich unter keinen Umständen mit Wasser vollsaugen kann und auch Chemikalien keine Chance haben.
Häufig verfügen Papierfilter zusätzlich über ein Kunststoffvlies als vorgeschalteten Filter. Hatte der alte Filter so ein Kunststoffvlies, sollte auch der neue eines haben.
Gute Luftfiltereinsätze sind immer passgenau und müssen weder gequetscht werden noch lassen sie Luft an der Seite vorbei strömen. Für den richtigen Sitz sorgt bei einem guten Luftfilter immer eine nicht zu feste und nicht zu weiche Dichtung. Bei besonders großen und besonders stark belasteten Papierfiltern befinden sich auf der Rückseite Leimraupen, die das Filterpapier in Form halten.
Ein guter Luftfilter aus Papier von einem Markenhersteller wie MAHLE, Mann Filter oder Hengst kostet deshalb auch zwischen 5 € und 30 €. Baumwollluftfilter sind dagegen wesentlich teurer. Sie kosten in der Regel zwischen 30 € und 80 € und bedürfen noch spezieller Reinigungs- und Pflegeprodukte.
Die Hersteller von Luftfiltern raten dazu, einmal pro Jahr den Luftfilter zu wechseln. Die Fahrzeughersteller dagegen geben stellenweise sogar Intervalle von 90.000 km oder 6 Jahren an. Wir empfehlen, den Luftfilter bei jeder Inspektion zu wechseln. Möchte man sein Fahrzeug verkaufen, kann es sich ebenfalls lohnen, den Luftfilter zu ersetzen und dafür einen höheren Kaufpreis zu verlangen. Mehr Tipps: Auto verkaufen: 5 Tipps für einen guten Preis
In der Regel benötigt man für den Wechsel des Luftfilters nicht mehr als einen Kreuzschraubendreher und einen Staubsauger; bei vielen Fahrzeugen müssen lediglich Klammern per Hand gelöst werden. In seltenen Fällen werden die Schrauben mittels 20er-Torx-Schraubendreher geöffnet.
Der alte Filtereinsatz kann in der Restmülltonne entsorgt werden.
Der Material- und Arbeitsaufwand ist sehr gering und sollte in einer freien Werkstatt inkl. Luftfilter zwischen 20 € und 80 € kosten.
Optisch sind minderwertige von hochwertigen Luftfiltereinsätzen kaum zu unterscheiden. Wichtig ist eine gute Verarbeitung und die Passgenauigkeit. Wir empfehlen Luftfilter der Hersteller MAHLE, Mann-Filter, Hengst und K&N.
Der Luftdurchsatz kann beim Baumwollluftfilter größer sein und damit auch die Leistung. Ob die Mehrleistung messbar ist, ist fraglich.