Auswahl über den Fahrzeugkatalog
Der Bremsschlauch ist das flexible Verbindungselement im Bremssystem, das zwischen der festen Bremsleitung und dem beweglichen Radträger sitzt. Er leitet den aufgebauten Bremsdruck mittels Bremsflüssigkeit von der Bremsleitung zu den Bremssätteln – zuverlässig und unter hohem Druck (bei Schreckbremsung bis zu 150 bar). Defekte oder verschlissene Bremsschläuche können zu gefährlichem Druckverlust und somit zum Ausfall der Bremsanlage führen. Spätestens bei der Hauptuntersuchung sorgt ein beschädigter und poröser Bremsschlauch dafür, dass Du diese nicht bestehst und in einigen Fällen kann dir sogar die Weiterfahrt untersagt werden.
Bremsschläuche bestehen aus mehreren Material-Schichten, meist aus:
Innen- und Außengummi: druckbeständig und elastisch
Gewebeeinlage: dazwischen zur Stabilisierung um Bremsdrücken von 20-150 bar standzuhalten
Einige Bremsschläuche sind als Stahlflex-Bremsschläuche ausgeführt: Diese sind ummantelt mit einem Stahlgeflecht für weniger Ausdehnung durch den Druck und bessere Stabilität. Sie finden Ihren Einsatz oft bei sportlichen Fahrzeugen und sind eine beliebte Nachrüstoption. Beachte dabei, dass Stahlflexleitungen eintragungspflichtig sind oder eine ABE benötigen.
Hinweis: Bei der Auswahl musst Du auf die richtige Länge, Anschlussform und Innendurchmesser achten, dieser ist fahrzeugspezifisch!
Ein Bremsschlauch sollte spätestens dann gewechselt werden, wenn:
Risse (poröses Gummi) oder bereits Blasen am Bremsschlauch sichtbar sind.
Bremsflüssigkeit austritt, auch leichte Feuchtigkeit deutet auf eine Undichtigkeit hin
Die Bremsleistung spürbar nachlässt oder kein Druckpunkt des Bremspedals spürbar ist.
Bremsflüssigkeit ist hygroskopisch, das heißt sie entzieht der Luft Feuchtigkeit schon durch die kleinste Undichtigkeit und bindet diese. So kann es beim Bremsen zu Dampfblasenbildung kommen und im Ernstfall das Bremspedal “durchfallen”. Die Bremsflüssigkeit sollte alle 2 Jahre gewechselt werden.
In jedem Fall: Den Bremsschlauch lieber vorbeugend tauschen, bevor es zu einem Ausfall kommt. Das Bremssystem ist Sicherheitsrelevant und die Materialkosten vergleichsweise gering.
Ein Bremsschlauch am Auto ist täglich starken Belastungen ausgesetzt:
Feuchtigkeit in Verbindung mit Streusalz fördern Korrosion an den Anschlüssen
Materialermüdung durch Alter und Bewegung
Temperaturwechsel setzen dem Gummi langfristig zu
Beschädigung durch falsche Handhabung beim Bremsscheibentausch (wenn der Bremssattel am Schlauch aufgehängt oder beim Einbau verdreht wird.)
Wie kann sich ein defekter Bremsschlauch bemerkbar machen?
Tropfenbildung von Bremsflüssigkeit unter dem Auto, meist nach längeren Standzeiten
Bremsflüssigkeit im Bereich der Radbremse
Verlängerter Bremsweg oder schwammiges Bremspedal-Gefühl durch Luft im Bremssystem, spürbar beim Pedalweg
Bremskontrollleuchte geht an, bei modernen Fahrzeugen mit Sensor für den Druckverlust
Hinweis: Tritt eines dieser Symptome auf, solltest Du dein Auto abstellen und den Abschleppdienst rufen – ein Defekt an der Bremse ist sicherheitskritisch und führt zu erhöhter Unfallgefahr. Am besten führst du beim Auftreten der oben genannten Symptome eine Sichtprüfung an deinem Bremsschlauch durch.
Der Austausch ist technisch nicht besonders aufwändig, aber sicherheitsrelevant. Beachte, dass die Bremse nach dem Tausch des Bremsschlauchs entlüftet werden muss. Dafür ist entweder ein Entlüftungsgerät oder eine zweite Person notwendig. Ab dem Baujahr 2010 kann es bei einigen Fahrzeugen nötig sein, für Arbeiten am Bremssystem einen Werkstattmodus im Steuergerät zu aktivieren. Am Besten werden solche Arbeiten dann in einer Werkstatt durchgeführt.
Ablauf bei selbst wechseln:
Fahrzeug sichern, Rad abmontieren
Alten Bremsschlauch lösen (mit Bremsleitungsschlüssel!)
Herauslaufende Bremsflüssigkeit auffangen
Neuen Bremsschlauch montieren, dabei darauf achten, dass der Schlauch nicht verdreht eingebaut wird. Zur Orientierung sind häufig Verlaufslinien oder Rillen auf den Schläuchen zu finden.
Bremsflüssigkeitsausgleichsbehälter befüllen und das Bremssystem entlüften, bis keine Luft mehr im System ist. Hierbei immer bei dem Bremssattel beginnen, der am weitesten vom Hauptbremszylinder entfernt ist (Bei Linkslenkern meist von hinten Rechts zu vorne Links).
Dichtigkeit und Bremsdruck prüfen
Bei bestimmten Fahrzeugmodellen kann der Wechsel aufwändiger sein. Je nach Zugänglichkeit der Verbindung von Bremsleitung und Schlauch.
Position | Materialkosten | Arbeitskosten (Werkstatt) |
---|---|---|
Ein Bremsschlauch | 10 € – 40 € | 50 € – 120 € |
Beide Bremsschläuche vorne | 20 € – 80 € | 100 € – 200 € |
Gesamtkosten (Ø) | 60 € – 250 € |
Je nach Modell und Aufwand unterschiedlich.
Jährliche Sichtkontrolle: Risse, Porosität oder undichte Stellen frühzeitig erkennen
Reinigung von Fahrwerks- und Bremskomponenten: um Korrosion vorzubeugen
Bremsflüssigkeit regelmäßig wechseln (alle 2 Jahre oder 30.000 km)
Im Schnitt 6 bis 10 Jahre, je nach Belastung, Fahrzeugtyp und Umwelteinflüssen.
Zwischen 60 € und 250 € je nach Position, Fahrzeug und Werkstatt.
Verwende Bremsleitungsschlüssel und Rostlöser. Bei festsitzenden Verschraubungen hilft oft vorsichtiges Erhitzen. Achtung: Kein Gewaltakt – sonst droht Gewindeschaden!
Bremsleitungen sind starre Rohre (meist aus Metall), Bremsschläuche sind flexible Verbindungen – notwendig, um Bewegungen von Achsen und Lenkung aufzunehmen.
Ja, bei vielen Modellen möglich. Vorteil: geringere Ausdehnung, präzisere Bremsdosierung, langlebiger. Achte auf ABE oder TÜV-Eintragungspflicht!
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