Starthilfespray für alle Fahrzeuge

Vor allem als Besitzer eines älteren Autos ist Dir diese Situation sicher vertraut: Es ist Winter, Du steigst fröstelnd in Dein Auto, drehst den Zündschlüssel und – der Anlasser gibt lediglich ein müdes Röcheln von sich. Wenn auch weitere Versuche erfolglos bleiben, ist guter Rat teuer. Du kannst der Batterie per Überbrückung auf die Sprünge helfen oder Dich anschieben lassen, sofern Du weder einen Automatikwagen noch einen Diesel fährst. Schneller und unkomplizierter wird die Sache, wenn Du ein Starthilfespray zur Hand hast.

Warum springt mein Auto bei Kälte schwer an?

Bei niedrigen Temperaturen gibt die Batterie weniger Leistung ab, weil die chemischen Prozesse, die die Spannung produzieren, jetzt langsamer ablaufen. Diese Tatsache trifft auch auf einen eiskalten Motor zu, dessen Öl zäh ist und der daher eher mehr Energie brauchen könnte, um in Schwung gebracht zu werden. Feuchte oder verrußte Zündkerzen intensivieren das Startproblem, weil sie bestenfalls ein schwaches Fünkchen produzieren. Das reicht unter diesen ungünstigen Umständen aber nicht aus, um den ebenso kalten Treibstoff zu entzünden.

Wie wende ich das Starthilfespray an und was bewirkt es?

Wenn Dein Auto während der nächsten Kältewelle wieder einmal nicht anspringen will, sprühst Du ganz einfach Starthilfespray in den Lufteinlass oder auf den Luftfilter des Motors. Nun unternimmst Du einen erneuten Startversuch und gibst dabei ein bisschen Gas. Hat das noch nicht ausgereicht, kannst Du das Ganze ohne Weiteres ein zweites und drittes Mal versuchen. Bei jungen Oldtimern gibst Du das Spray übrigens ganz einfach auf den Vergaser. Das Starthilfespray besteht aus einer Mischung von Kohlenwasserstoffverbindungen, die bei viel niedrigeren Temperaturen verbrennen als Benzin oder Diesel. Damit wird das Gemisch aus Kraftstoff und Luft in den Zylindern leichter entflammbar. Hierdurch zündet es auch unter widrigen Umständen. In der Regel sind ein oder zwei auf diese Weise unterstützte Zündvorgänge ausreichend, um den Motor zu starten. Er erwärmt sich und läuft im Nu so geschmeidig, wie Du es von ihm gewohnt bist. Noch leichter wird das Ganze übrigens, wenn Du einen freundlichen Helfer um Unterstützung bitten kannst. Während Du den Zündschlüssel drehst, versorgt Dein Assistent für drei Sekunden den Motor mit einem Sprühnebel. Diese kombinierte Anstrengung sollte ganz sicher zum Erfolg führen! Du schonst Deine Batterie und den Anlasser, wenn Du Deinem Wagen bei Kälte, Nässe oder nach langem Stehen mit einem Starthilfespray auf die Sprünge hilfst. Ein kleines Plus: Die meisten Sprays enthalten nützliche Additive, die für einen Moment das kalte und zähe Motoröl ersetzen und die Kolben leichter gleiten lassen.

Worauf muss ich achten?

Da das Gemisch in der Spraydose aus gutem Grund extrem leicht entzündbar ist, sind Zigaretten, Streichhölzer oder Feuerzeuge beim Gebrauch natürlich tabu. Auch deshalb solltest Du das Starthilfespray im Sommer besser nicht im Auto aufbewahren. Bei Temperaturen von über fünfzig Grad kann die Dose explodieren – und die werden in einem Wagen, der in der Sonne steht, leicht erreicht. Im nächsten Winter kannst Du das Spray dann unbesorgt weiterverwenden, denn Starthilfesprays sind bei Lagerung bis zu 25 Grad mindestens zehn Jahre haltbar. Achte außerdem darauf, den Sprühnebel nicht einzuatmen, weil die enthaltenen Stoffe schläfrig und benommen machen können. Eine wichtige Einschränkung gilt für Dieselfahrzeuge, die mit Glühkerzen ausgestattet sind: Hier darfst Du das Starthilfespray nicht verwenden!

Was ist sonst noch wichtig?

Ein kleiner Tipp für Gartenbesitzer: Auch bei startschwachen Benzinrasenmähern und -heckenscheren kann das Starthilfespray ein nützlicher Helfer sein. Und: Halte alle Teile Deines Wagens, die bei Kälte Probleme machen könnten, gut in Schuss. Eine rechtzeitig erneuerte Batterie und entrußte Zündkerzen wirken Wunder, wenn es ums Starten bei niedrigen Temperaturen geht. Denn so hilfreich Starthilfesprays auch sein können – ganz ohne Risiko ist ihre Benutzung für den Motor nicht. Wenn sich ein Kolben nämlich beim Anlassen nicht ganz in der obersten Position befindet und die Zündung ihn in diesem Zustand herunterdrückt, kann es in ungünstigen Fällen zu Lagerschäden kommen.

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