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Unter Leuchtweitenregulierung (auch "LWR" abgekürzt) versteht man die Möglichkeit der Korrektur des Scheinwerferkegels eines Fahrzeugs. Der Neigungswinkel wird verändert, um die bestmöglichste Straßenausleuchtung zu gewähren oder das Blenden anderer Verkehrsteilnehmer zu vermeiden. Besondere Bedeutung hat eine Leuchtweitenregulierung für Fahrzeuge mit Hochspannung Scheinwerfern, da diese durch ihre hohe Intensität im Nutzbereich und den für ältere Personen größeren Blendfaktor (bedingt durch Streuung der größeren Blau-Anteile im Auge des Betroffenen) bei Vorliegen einer Fehlausrichtung deutlich stärker als herkömmliche Halogen Scheinwerfer blenden können. Hochspannung Scheinwerfer finden sich überwiegend in PKW aus dem Oberklassebereich. Eine Veränderung des Lichtwinkels am Scheinwerfer kann verschiedene Gründe haben. Die Nutzung einer Leuchtweitenregulierung wird notwendig, wenn z.B. der Kofferraum beladen wird, sich Kuppen oder Senken im Straßenverlauf befinden, ein Anhänger angehangen wird oder ein Notrad verwendet wird. Die seit 1993 in Neufahrzeugen vorgeschriebenen Leuchtweiteregler müssen im Zusammenspiel mit einem leistungsstarken Scheinwerfer automatisch funktionieren.
Die manuelle Leuchtweitenregulierung kann meistens vom Fahrer direkt am Armaturenbrett eingestellt werden. Die automatische Leuchtweiteregelung bewirkt hingegen, dass der Neigungswinkel der optischen Systeme im Scheinwerfer unabhängig vom Beladungszustand des Fahrzeugs automatisch immer der vorgeschriebenen und von der Werkstatt angepassten Grundeinstellung entspricht. Übliche Leuchtweitenregler bestehen aus jeweils einem Sensor an der Vorderachse und Hinterachse, die die Relativbewegung zwischen Fahrwerk und Karosserie messen. Die Signale werden in einem Steuergerät zusammen mit der Fahrzeuggeschwindigkeit genutzt, um daraus die notwendigen Steuersignale für die Stellmotoren der Scheinwerfer zu berechnen. Dynamische Systeme benötigen dabei aufwendigere Algorithmen und schnellere Steuergeräte sowie leistungsfähige Stellmotoren, in der Regel Schrittmotoren. Sie reagieren auch auf kurzzeitige Neigungsänderungen aufgrund von Brems- und Beschleunigungsvorgängen. Die Neigung der optischen Systeme wird dadurch auch während der Fahrt angepasst. In der Regel wird hier ein weiterer Fahrzeugniveau Sensor an der Vorderachse in Kombination mit intelligenten Schrittmotoren (ISM) eingesetzt. Neuerdings versehen einige Hersteller die automatische Leuchtweitenregulierung auch mit einer Zusatzfunktion, genannt "Autobahnlicht", oder "adaptive Doppeldistanz-Xenonscheinwerfer". Dabei wird die Leuchtweite der (Xenon-) Scheinwerfer je nach Fahrgeschwindigkeit variiert. Beispielsweise reicht bei einem Renault Clio (Typ R) unter 30 km/h der Lichtkegel 55 Meter weit, 71 m bei 30 bis 120 km/h und 110 m bei über 120 km/h.
Tritt während der Fahrt ein elektrischer Fehler in der LWR auf, bleiben die Scheinwerfer in dieser Position stehen. Wird das Fahrzeug danach neu gestartet, fahren die Stellmotoren die Scheinwerfer in die untere Endposition. Der Fahrer wird so auf den Fehler aufmerksam gemacht. Bei einigen Fahrzeugen leuchtet im Armaturenbrett zusätzlich eine Kontrollleuchte auf. Ursachen für einen Ausfall der automatischen Leuchtweitenregulierung können u.a. Defekte am Stellmotor oder Sensoren sein.
In Verbindung mit einer automatischen LWR ist zum Einstellen der Scheinwerfer in der Regel ein Diagnose- Tester notwendig. Mit diesem kann auch das Leuchtweitenregulierungs-System diagnostiziert werden. Aber auch ohne Diagnose-Tester kann mit Hilfe von Multimeter und Oszilloskop die LWR überprüft werden. Wichtig ist aber immer, dass ein Schaltplan des zu prüfenden Systems vorliegt. Um die Funktionsfähigkeit zu überprüfen sollte das Fahrzeug unbeladen auf einem geraden Untergrund abgestellt werden, Abblendlicht eingeschaltet werden und mit einem Scheinwerfereinstellgerät (SEG) die korrekte Hell –Dunkel – Grenze eingestellt werden. Danach sollte das Heck des Fahrzeugs belastet werden, z.B. durch Beladen des Kofferraums. Bei einer quasistatischen Leuchtweitenregulierung erfolgt die Nachregelung der Scheinwerfer nach einigen Sekunden und kann am SEG verfolgt werden. Bei einer dynamischen LWR kann die Regelung in sehr kurzer Zeit erfolgen, so dass der Regelvorgang am Prüfschirm des SEG, nur als ein kurzes ,,Zucken’’ wahrgenommen wird.
Zu den führenden Herstellern im Bereich der Leuchtweitenregulierung zählen Hella, Bosch, NN, Valeo, Van Wezel